Besondere Daten der Torgauer Chronologie

973
am 5. Juni erstmalige Erwähnung Torgaus – ubi Turgou unter Otto II.

1100
(um 1100!) Erbauung der Marienkirche durch den Grafen Thiemo.

1100
(um 1070!) erste Erwähnung einer Elbfähre Nähe heutige Eisenbahnbrücke.

1212
bis 1228 wahrscheinliche Erbauung des Nonnenklosters Marienthron.

1251
Verlegung dieses Klosters nach Grimma.

1288
am 25. Dezember wird Torgau urkundlich als Stadt bezeichnet

1333
Bau der Martinskappelle auf dem Burghofe. (Hier 1544 Weihe der Schloßkirche)

1372
Erstmalige Erwähnung eines Rathauses – gegenüber der Mohren-Apotheke.

1379
Grundstein zur Nikolaikirche auf dem jetzigen Rathaushofe.

1381
bis 1428 Bau der ersten hölzernen Elbbrücke.

1409
Freibad für die Armen in der Erzengasse.

1412
Erstmalige Erwähnung eines Schulhauses in der Ritterstraße.

1423
Der Markgraf von Meißen wird Kurfürst von Sachsen – Torgau wird somit kursächsische Stadt.

1456
Torgau wird für ein Drittel des Jahres ständige Residenz des Kurfürsten.

1482
bis 1485 Bau des spätgotischen Flügels D mit dem kleinen Wendelstein durch Konrad Pflüger.

1484
Herzog Albrecht beginnt mit der Anlegung des Großen Teiches.

1485
Baubeginn der Klosterkirche – später Alltagskirche.

1491
auf dem Markt wird noch geackert.

1493
Einrichtung des Torgauer Sängerchores – später Torgauer Kantorei.

1494 bis 1529
Bau einer zweiten Elbbrücke.

1500
Herzog Johann heiratet die Prinzessin Sophie von Mecklenburg – diese stirbt 12 Tage nach ihrer Entbindung 1503 – Grab in der Marienkirche.

1503
Bau der Mohren-Apotheke, Markt 4.

1519
In der Nicolaikirche die erste evangelische Taufe – hier 1520 auch erste evangelische Predigt. Er ist im Laufe der Jahre 40 mal in Torgau gewesen. Luther predigte 1521 in der Nikolaikirche.

1523
Leonhard Köppe entführt die Nonnen aus dem Kloster Nimbschen bei Grimma.

1524
Erstes evangelisches Gesangsbuch durch Martin Luther und Johann Walther.

1525
Leonhard Köppe und andere Bürger stürmen das Franziskanerkloster.

1529
Keine Gottesdienste mehr in der Nikolaikirche. – Andere Verwendung der Kirche.

1530
Die Torgauer Artikel – entstanden in der heutigen Superintendantur, die Grundlage der Augsburger Konfession.

1532
bis 1536 Kurfürst Johann Friedrich ( Sohn der Prinzessin Sophie von Mecklenburg, die 12 Tage nach der Geburt starb – Neffe Friedrichs des Weisen) lässt durch Konrad Krebs den am meisten repräsentativen Teil des Schlosses – Flügel C mit dem Großen Wendelstein – erbauen.

1542
Kurfürst Johann Friedrich entbietet die Torgauer Bürger zu einem Waffenzug gegen Wurzen. – Seitdem feiern die Torgauer Geharnischten das Auszugsfest.

1544
Luther weiht mit der Schlosskirche – die erste evangelische Kirche Deutschlands ein, erbaut durch Nickel Grohmann. – Weihepredigt Luther, 7-stimmige Festmusik, komponiert durch Johann Walther – 17. Stg. n. Trinit., 5. Oktober.

1546
Kurfürst Johann Friedrich verlässt mit seinem Hofstaat Torgau und zieht nach Weimar – er sieht Torgau nicht wieder, nachdem er in der Schlacht bei Mühlberg 1547 Kurwürde und Land verloren hatte (Karl V.).

1547
Die Türme der Nikolaikirche erhalten ihre jetzige Bekrönung.

1549
Auf dem Markt wurde ein zehneckiger Röhrkasten als Wasserspender errichtet, nach dem Urteil der Zeitgenossen ein Kunst- und Prachtwerk. Nach seinem Verfall wurde er 1696 durch einen hölzernen Röhrkasten ersetzt.

1552
Die Universität Wittenberg flüchtet vor der Pest nach Torgau, dies im August – im Januar 1553 kehrt sie zurück. – Luthers Frau Katharina bleibt in Torgau – sie stirbt am 20. Dezember des Fluchtjahres nach Unfall bei der Herreise – Gedenktafel an dem Sterbehaus Katharinenstraße.

1563 bis 1567
Bau des jetzigen Rathauses durch den Dresdener Baumeister Walter Wegener (Wagner) nach den Plänen des Dresdener Malers Andreas Bretschneider – der herrliche Giebel Ecke Markt – Leipziger Straße! (Am Rathaus 1563/1578).
Dieser Erker wurde erst 1577 errichtet durch den Torgauer Meister Proschwitz.

1569
am 11. Mai wurde das Süptitzer Röhrwasser erstmalig in die Stadt geleitet.

1580
Beginn der Sterbe- Eintragungen, 1582 der Geburten/Taufen ins Kirchenbuch.

1599
brennt der Große Turm des Schlosses Donnerstag nach Neujahr ab.

1606
bis 1607 Bau des Rathaus-Teils von der Leipziger bis zur Scheffelstraße.

1616
bis 1623 Abschluß der Schloßanlage mit dem Flügel A zur Stadtseite.

1620
Bau des Glockenturmes am Schloßeingang. – Eintragung der Trauungen.

1627
Erste deutsche Oper „Daphne“, Text Martin Opitz, Musik Heinrich Schütz - im Schloß Hartenfels aufgeführt – verschollen!

1637
bis 1645 die Schweden im Wechsel unter ihren Generalen Banner, Wrangel und Königsmark in Torgau – 1649 wird die Stadt als verödeter Ort bezeichnet.

1666
Einweihung einer neuen Elbbrücke.

1686
wird in Repitz eine Stuterei eingerichtet.

1683
am 29. Juni eine zweite Apotheke – Gottfried Kistenmacher – Löwen-Apotheke.

1694
Gottfried Kistenmacher stiftet den Taufstein aus Marmor – noch vorhanden.

1709
besuchen August der Starke und der König von Dänemark Schloß Hartenfels.

1711
Peter der Große feiert auf Hartenfels die Hochzeit seines Sohnes. Er empfängt zu besonderer Audienz den Gelehrten Gottfried Wilhelm von Leibniz

1733
stirbt August der Starke in Warschau – Huldigung der Stadt für seinen Nachfolger August II.

1747
am 9. September zündete der Blitz einen Turm der Stadtkirche, er brannte nieder, 3 Glocken schmolzen.

1749
Erste Torgauer Zeitung „Torgauische Merkwürdigkeiten und Nachrichten“.

1750
Ein neuer Kirchturm wird gebaut – eine neue Glocke von 50 Zentner.

1755
Einwohnerzahl 1560; 1831 = 6.640; 1841 = 7.125; 1862 = 10.706.

1770
Schloß Hartenfels wird Zucht- und Arbeitshaus, 1780 auch Irrenanstalt, 1811 Irrenanstalt nach Sonnenstein bei Pirna, Zucht- und Arbeitshaus nach der Lichtenburg bei Prettin verlegt.

1791
am 7. März zerstört eine 3-tägige Feuersbrunst den Hasenturm.

1805
bis 1811 wohnte der Bergründer der Homöopathie, Dr. Samuel Hahnemann in Torgau

1806
rückten die ersten Franzosen in Torgau ein und übernahmen die Magazine.

1815
wird Torgau eine preußische Stadt.

1817
am 24. Juni Friedrich Wilhelm III. in Torgau. Dabei soll ihm von einem Lehrer Gruß der Torgauer Marsch überreicht worden sein.

1822
wird das Landgericht nach Torgau verlegt – dafür neues Gebäude in der Leipziger Straße.

1823
wird die Nikolaikirche zum Gefängnis um- und ausgebaut.

1824
entsteht in der Breiten Straße eine bürgerliche Töchterschule.

1829
tritt eine Armenschule ins Leben. – Im Schloßhof wird nach dem französischen Tresor Imperial gegraben.

1830
Allgemeine Straßenbeleuchtung – 1837 vorübergehend wieder aufgehoben.

1834
Grundsteinlegung zum neuen Schulhaus auf der Promenade, 1834 Richtfest, Einweihung erfolgt am 31.Oktober 1835.

1837
Gründung der Städtischen Sparkasse

1839
eine Kleinkinderbewahranstalt.

1842
Friedrich Prosthayn gründet eine Warmwasser- und Dampfbade-Anstalt.

1844
wird der 1810 angelegte Friedhof erweitert – der König stiftet das große Kreuz, vor dem zur gegebenen Zeit kirchliche Feiern gehalten werden.

1854
am 5. Oktober Einweihung der neuen katholischen Kirche.

1857
Bürgermeister Bärwinkel tritt nach 24 Jahren Amtstätigkeit in den Ruhestand – Straßenbenennung! – Letzte Hinrichtung auf dem Richtblock.

1859
Errichtung des Denkmals für den Oberst von Wolffersdorff im Glacis.

1863
wird die Gasanstalt gebaut.

1864
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1868
bis 1870 Bau der Schule, die später Lyzeum wurde „Katherina v. Boraschule“.

1872
Am 30. Juni Inbetriebnahme der Eisenbahn Halle-Sorau-Guben.

1874
Umbau der Städtischen Bade-Anstalt, die 1829 Dr. Lehmann gegründet hatte.

1878
Inbetriebnahme des Wasserwerkes Mehderitzsch – 2 Leitungen nach Torgau.

1879
Gründung einer gewerblichen Fortbildungsschule.

1882
öffentliche Bade-Anstalt an der Elbe.

1888
wird wieder nach einem angeblichen französischen Kriegsschatz, (Tresor Imperial) gegraben.

1889
hört Torgau auf, eine Festung zu sein.

1890
richtet die Stadt einen Schlachthof ein.

1894
Baubeginn für den Hafen – 1899 zu einem Umschlaghafen ausgebaut.

1895
Bau der Kasernen Friedrich-Naumann-Straße.

1899
erhält die Stadt eine obligatorische kaufmännische Fortbildungsschule.

1903
Baubeginn des Wasserturms. – Ein Kornhaus wurde gebaut.

1905
Kanalisation der Stadt ist durchgeführt – Wallgräben werden zugeschüttet.

1906
am 21. April zerstört eine Feuersbrunst die katholische Kirche von 1854. 3 Kinder und 2 katholische Schwestern kommen dabei um Leben. – Beim Bau einer Heizungsanlage in der Kirche stößt man auf Grundmauern der um 1100 erbauten ersten romanischen Kirche.

1907
Bau des Städtischen Krankenhauses.

1911
Bau eines Elektrizitätswerkes – Das Schloß wird Seminar für Lehrerinnen.

1912
am 12. Oktober Enthüllung des Denkmals für Friedrich des Großen in Gegenwart des Prinzen Friedrich Oskar von Preußen. – 2. November 1948 wird es entfernt.

1914
wird die Bahn Torgau-Belgern eröffnet.

1919
das Jahr der Arbeiter- und Soldatenräte. – Eine Volkshochschule eröffnet.

1923
wird das Museum in der Liste der staatlich anerkannten Museen eingetragen. Denkmal für die 12er Husaren. – Das Gymnasium im ehemaligen Kloster eingerichtet.

1924
Gedenktafel für Mackensen – Fabrik für Briefumschläge von F. H. Schmidt in der Naundorfer Straße.

1926
Das Lehrerinnen-Seminar wird geschlossen – Seminare allgemein beendet.
Keramischen Werke von Villeroy & Boch.

1927
Errichtung der Glashütte.

1929
Rhenania-Ossag errichtet eine umfangreiche Niederlage auf dem Butterfeld.

1930
am 1. Oktober neues Postgebäude dem Verkehr übergeben. – Das alte Gebäude wird zur landwirtschaftlichen Winterschule ausgebaut

1932 bis 1934
6. Neubau der Elbstraßenbrücke – Beseitigung des Pfeilers im Strombett – Bau des großen Brückenbogens – 1945 gesprengt.

1933
wird das Haus Breite Straße Nr. 6 als Sterbehaus Johann Walthers ermittelt.

1935
wird mit dem Bau der Siedlung Fischeraue begonnen. – Weitere Siedlungen folgen.

1937
Fort Zinna wird Militär-Strafanstalt. Hinter dem Bahnhof (Güterbahnhof) entstehen große Speicherbauten.

1945
am 25. April werden Elbstraßen-, Eisenbahn- und Hafenbrücke gesprengt.

1954
bis 1956 entsteht das Bären-Freigehege rechts und links der Schloßbrücke.

1957
Neubau der Straßenbrücke Dahlener Straße. – Anlegung des Rosengartens.

1958
am 29. März brannte das Dachziegelwerk Beilrode vollständig ab.
Am 28. Mai wurden die letzten Lebensmittelkarten abgeschafft.

1959
am 1. Juni hörte Torgaus älteste Buchhandlung Eulitz auf zu bestehen.